6 Tipps zum richtigen Anweiden im Frühjahr

Lesezeit ca. 8 Minuten February 28, 2023
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Gründer von Pferdegold

Florian Keller

6 Tipps zum richtigen Anweiden im Frühjahr
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Florian ist aufgewachsen auf einem Bauernhof. Umgeben von Pferden, entdeckte er früh seine Faszination für diese majestätischen Tiere. Inspiriert von seiner reitbegeisterten Mutter, entwickelte er das Nahrungsergänzungmittel - Pferdegold. Seine tiefe Verbundenheit zur Natur und die leidenschaftliche Hingabe zu Pferden trieben ihn an, sein Unternehmen zu gründen.

Bekannt aus

Der Fellwechsel steckt noch in den Knochen, on top kommt jetzt auch die Futterumstellung dazu. Beides bedeutet für den Pferdeorganismus vor allem eines: Schwerstarbeit. Gerade bei der Futterumstellung kann man einiges falsch machen, mit bisweilen schlimmen Folgen. Wir zeigen Dir, wie’s richtig geht!

Der Winter hat endlich seinen Hut genommen, die Tage werden wieder heller und auf den Weiden lockt das frischeste Grün. Der Frühling ist da! Die meisten Pferde dürfen zwischen März und Mai auf die Weide. Also dann, wenn das Gras die sogenannte „Bierflaschenhöhe“ von 20 cm erreicht hat. 

Aber vor lauter Vorfreude, dass die Vierbeiner endlich wieder frisches Gras genießen dürfen, geht der Schritt von „trocken“ auf „nass“, also von Heu zu Gras, oft viel zu schnell. Und dann beginnen die Probleme: von Durchfall über Kotwasser bis zu Koliken.

Es grünt so grün

Pferde sind Steppenbewohner – zumindest denkt das ihr Körper. Demnach verlangt dieser auch nach mageren Gräsern. Was er stattdessen bekommt? Überzüchtete Hochleistungsgräser.

Früher war das mal anders. Damals sah es auf den Weiden ausgesprochen mager aus. Dort wuchsen viele nährstoffarme Pflanzen wie zum Beispiel Ruchgras und Zittergras. Diese waren perfekt für den Pferdemagen, weil sie nur wenig Zucker enthielten und im Gegenzug jede Menge Rohfasern.

Doch warum hat sich das Futterangebot so gewandelt? Die Antwort: Früher gab es mehr Pferde. Heute belagern vor allem Rinder die Weiden. Und damit die Tiere möglichst schnell Fleisch ansetzen oder viel Milch produzieren, bekommen sie hochkalorische Gräser mit extra viel Zucker. Das schmeckt vielleicht dem Kuhmagen, jedoch nicht unbedingt dem sensiblen Pferdemagen.

Ruchgras war früher ein häufiger Anblick auf den Weiden.

Als Pferdebesitzer ist man oft schon froh, überhaupt einen Pensionsstall mit Weide ergattert zu haben. Besonders wählerisch kann man da in Bezug auf die dort wachsenden Gräser demnach nicht sein. Man muss sich mit dem zufriedengeben, was dort gedeiht. Leider.

Falsches Anweiden: Ein Garant für Durchfall und Koliken

Aber nicht nur die falschen Gräser führen zu Verdauungsproblemen, sondern auch eine zu schnelle Futterumstellung.

Die Darmflora eines Pferdes ist nämlich eine echte Mimose. Spontanität ist nicht gerade ihre Stärke, sie muss sich ganz laaaaaangsam auf neue Gewohnheiten einstellen. Es dauert mehrere Wochen, bis sich die Darmflora auf ein neues Futter umgestellt hat – Zeit, die man ihr unbedingt geben sollte.

Eine Hoppla-hopp-Umstellung ist eine echte Zumutung für die Darmflora. Verdauungsprobleme wie Durchfall, Kotwasser und Koliken sind hier vorprogrammiert.

Durchfall ist noch das geringste Übel. Er ist zwar ziemlich unangenehm, aber relativ leicht in den Griff zu bekommen. Hat das Pferd nach dem Weidegang Durchfall, schaltet man einen Gang zurück und hält es erst einmal von der Wiese fern. Dann normalisiert sich das Ganze in der Regel schnell wieder.

Kotwasser sieht zwar aus wie Durchfall, ist aber etwas völlig anderes. Der Darm kann das Wasser nicht mehr aufnehmen. Diese Flüssigkeit rinnt dann durch die Darmbewegung nach außen – zu sehen als braune Brühe, welche die Beine des Pferdes herunterläuft. Auch in diesem Fall sollte man erstmal eine Pause einlegen.

Kein schöner Anblick: Kotwasser.

Bei einer Hufrehe, auch Grasrehe genannt, sind die Hufe entzündet. Und das noch junge Gras im Frühjahr begünstigt diese schmerzhafte Krankheit. Denn es enthält besonders viele Kohlenhydrate, die den pH-Wert und das Bakterienmilieu im Darm verändern. Der Darm wird sauer, die guten Bakterien sterben ab, die schlechten Bakterien vermehren sich wie verrückt. Diese sogenannten „Leichengifte“ verunreinigen wiederum das Blut und lösen die Entzündungsreaktionen im Huf aus.

Zu guter Letzt noch zum Schreckgespenst aller Pferdebesitzer: Koliken. Koliken werden durch Fehlgärungen im Darm verursacht. Die vermehrte Gasbildung führt zu schmerzhaften Bauchkrämpfen. Gerade im Frühjahr, wenn die Weidesaison begonnen hat, ist Kolik-Hochsaison. Bei einer Kolik ist höchste Eisenbahn, sie ist die mit Abstand häufigste unnatürliche Todesursache bei Pferden. Hier gibt es nur einen Rat: Sofort den Tierarzt rufen!

6 Tipps zum richtigen Anweiden

Beim Anweiden gilt die Devise: immer mit der Ruhe! Wie bereits erwähnt, braucht der Pferdeorganismus mehrere Wochen, um sich auf das neue Futter einzustellen. Auch wenn’s schwerfällt, der Weidegang sollte streng reglementiert sein. 

Tipp Nummer 1

Am Morgen ist der Fruktangehalt im Gras besonders hoch. Aus diesem Grund sollte man den Koppelgang lieber auf den Nachmittag verlegen. Fruktan ist ein Zuckermolekül, das vom Gras gespeichert wird – und Hufrehe begünstigt. Der Zuckergehalt ist insbesondere von April bis Mitte Mai besonders hoch, wenn es nachts bitterkalt ist und morgens die Sonne scheint.

Kalte Nacht, Sonnenschein am Morgen: In diesem Fall lohnt es sich zu warten.

Tipp Nummer 2

Die Pferde sollten sich vor dem Weidegang den Bauch so richtig mit Heu vollschlagen. Denn dann ist schon mal der erste Heißhunger gestillt und die Tiere stürzen sich nicht gleich wie ausgehungerte Hyänen auf das frische Gras.

Tipp Nummer 3

Kein Kraftfutter mehr! Denn dieses enthält Kohlenhydrate, mit denen die Verdauung fertigwerden muss – zusätzlich zu den neuen Kohlenhydraten aus dem Gras. Kraftfutter steht also ab jetzt auf der Verbotenen-Liste.

Tipp Nummer 4

Schon mal von der „Bierflaschenhöhe“ gehört? Diese besagt, dass das Gras mindestens 20 Zentimeter hoch sein muss. Unter diesem „Gardemaß“ sollte die Weide eine No-Go-Area bleiben.

Tipp Nummer 5

Darauf achten, dass auf der Weide immer ausreichend Wasser zur Verfügung steht.

Tipp Nummer 6

Für die Länge des Weidegangs gibt es unterschiedliche Empfehlungen. Manche beginnen mit fünf Minuten und steigern diese täglich um jeweils fünf Minuten, manche starten gleich mit einer halben Stunde. Es kommt immer auf die Rasse, den Gesundheitszustand und das individuelle Befinden an.

Ganz wichtig: Beobachte Dein Pferd ganz genau. Treten Verdauungsprobleme auf, solltest Du die Weidezeit sofort wieder verkürzen.

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