Florian ist aufgewachsen auf einem Bauernhof. Umgeben von Pferden, entdeckte er früh seine Faszination für diese majestätischen Tiere. Inspiriert von seiner reitbegeisterten Mutter, entwickelte er das Nahrungsergänzungmittel - Pferdegold. Seine tiefe Verbundenheit zur Natur und die leidenschaftliche Hingabe zu Pferden trieben ihn an, sein Unternehmen zu gründen.
Es geschah vor ein paar Wochen, am hellichten Tag. Ich merkte, dass sich etwas auf meiner Hand befand und strich dieses instinktiv beiseite – und plötzlich fing es höllisch zu brennen an. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass es weder eine Stechmücke noch eine Biene war. Ich gehe davon aus, dass es eine Bremse war.
Nach diesem Erlebnis kann ich nun ein bisschen besser nachvollziehen, welche Höllenqualen Pferde durchmachen müssen, wenn sie nicht nur von einer Bremse, sondern gleich von einer ganzen Horde belagert werden. Richtig fies wird das Ganze, wenn sie im Gesicht andocken.
Warum es so weh tut? Im Vergleich zu vielen anderen Insekten sind Bremsen eher grobschlächtig unterwegs. Sie stechen nicht, sondern beißen und reißen mit ihren Mundwerkzeugen die Haut auf. Das „Loch“, das dabei entsteht, ist vergleichsweise groß – und der Grund, dass es so schmerzhaft ist.
Sommerzeit ist Bremsenzeit
Gerade im Sommer ist vielerorts Bremsen-Hochsaison. Die fiesen Plagegeister piesacken die Pferde bis aufs Blut. Blut, das sie anschließend ihrem potentiellen Nachwuchs spendieren – 400 bis 1.000 länglichen weißen Eiern. Denn nur das weibliche Geschlecht ist saugwütig, die Männchen halten sich lieber an Pflanzensäfte und Nektar.
Können so große Kulleraugen so gemein sein? Können sie!
Weltweit gibt es mehr als 3.500 verschiedene Bremsenarten. Sie leben in Europa, Nordafrika und Asien. Die Insekten gehören zur Ordnung der Zweiflügler sowie zur Unterordnung der Fliegen. Die Pferdebremse (Tabanus sudeticus) ist die größte unter den Bremsen – sie ist zwischen 1,9 bis 2,5 cm lang.
Optisch erinnern die Flugparasiten an Stubenfliegen. Der Unterschied: Bremsen sind meistens etwas länglicher und schmaler. Außerdem haben sie wespenähnliche graue und braune Streifen auf dem Hinterleib. Bremsen werden übrigens auch Blinde Fliege, Blinder Kuckuck, Dase oder Bräme/Brämer genannt.
Am aktivsten sind die Plagegeister zwischen April und August. Wenn’s dann noch schön schwülwarm ist, sind sie ganz aus dem Häuschen, sprich auf der Suche nach frischem Blut.
Doch wie erkennen die Vampire überhaupt ihre Opfer? Mithilfe ihrer Fühler. Diese Mini-Detektoren nehmen chemische Stoffe im Schweiß und Atem sowie Körperwärme wahr. Das funktioniert sogar über über große Entfernungen.
Bremsenmagnet: Schwarze Pferde
Manche Menschen werden von allerlei stechwütigem Getier magisch angezogen während andere verschont bleiben. Das gleiche gilt für Pferde: Manche Vierbeiner sind im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen für die Parasiten, während andere relativ glimpflich davonkommen. Woran das liegt? An der Farbe!
Ein ungarisches Forscherteam konnte diese Vermutung bestätigen. Die Wissenschaftler kamen zu folgendem Ergebnis: Dunkle Pferde werden viermal so häufig von Bremsen aufgesucht als weiße Pferde.
In puncto Bremsenbefall ist das linke Pferd der Pechvogel.
Der Grund: Dunkles Fell heizt sich mehr auf und die Parasiten haben es am liebsten schön behaglich. Denn auf einem warmen Pelz funktionieren die Flügelmuskeln und das Nervensystem weitaus besser. Sie können sich somit schneller aus dem Staub machen, wenn das Pferd wie wild mit dem Schweif schlägt, weil es die Parasiten loswerden möchte.
Es war kein Tierversuch im klassischen Sinne, die Forscher verwendeten Pferdeattrappen und zwar in Form von: Fässern. Warme Fässer simulierten dunkle Pferde, kühle Fässer simulierten helle Pferde. Das Ergebnis: Bremsen bevorzugen wärmere Oberflächen. Dort war auch der Fluchterfolg am höchsten.
Kleiner Tipp am Rande: Beim Ausreiten lieber auf hellere Kleidung zurückgreifen. Denn die Bremsen haben es nicht nur auf Pferde abgesehen (siehe Anfang).
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